Ganz einfach: Mit der Methode Lego® Serious Play® bekommen Sie Klarheit in Ihre Lean Projekte, noch bevor diese starten. Es geht um die kleinen Steine, die vermutlich über 95 % von uns aus Kindertagen kennen. Hierbei werden sie aber im beruflichen Kontext effizient eingesetzt.
Warum ist die Verbindung von Lego® und Lean so wirkungsvoll?
Fragen, wie „Was mache ich zuerst und zuletzt? Wie soll das funktionieren? Wie hole ich meine Mitarbeiter*innen ins Boot? Wie löse ich Zielkonflikte zwischen Personen oder Abteilungen“ können mit Lego® beantwortet werden. Es geht an dieser Stelle aber nicht um Lego®, wie wir es aus Kindertagen kennen, sondern es geht um die Kombination der Steine mit der Methode Lego® Serious Play®. Diese Methode macht aus dem Spielzeug ein ernst zu nehmendes Werkzeug für den beruflichen Kontext.
Nehmen wir als Beispiel die Einführung von Lean Management. Um Lean erfolgreich und nachhaltig einzuführen, brauchen Sie im Vorfeld eine Strategie. Entwickeln Sie eine Art Reiseroute und erklären Sie einfach und konkret Ihrem Team, warum die Veränderung notwendig ist und wie der gemeinsame Weg aussieht. Nur wenn Sie Ihre Mitarbeiter*innen abgeholt haben, kann dieses Projekt ohne Konflikte und Zeitverschwendung umgesetzt werden. Natürlich werden Sie im Laufe des Projektverlaufes auf Herausforderungen stoßen. Dies ist vollkommen in Ordnung und hilft, zwischendurch kleine Anpassungen zu treffen, sich miteinander abzustimmen und immer wieder zu analysieren, ob die Reiseroute noch eingehalten wird. Das stärkt das Miteinander und das Streben nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes.
Mit der Methode Lego® Serious Play® können Sie sich nun wirklich Klarheit verschaffen. Sie können Gedanken und Ideen zum Greifen nah darstellen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und Sie können Ihre Erfahrung für andere erlebbar machen. Sie denken mit den Händen, indem Sie bauen und die anderen hören Ihnen mit den Augen zu. Gedanken, Erklärungen und Fragen werden anhand der Bauwerke und Modell erläutert.
Was sind die Herausforderungen bei der Methode Lego® Serious Play®?
Sie müssen in Bildern lernen, sowie wie Sie mit den Steinen denken. Ihre Gedanken sollten einfach auf den Punkt gebracht werden, damit Sie diese auch wirklich mit System erklären können. Am Ende sollte eine gute Story hinter Ihren Steinen stehen, die für andere verständlich und greifbar ist. Bevor Sie also diese Methode vorstellen und mit Ihren Mitarbeitern*innen damit arbeiten, probieren Sie es am besten ein paar Mal selbst aus. Lernen Sie optimal mit der Methode umzugehen, damit Sie bei einem Workshop die Methode richtig erklären können. Denn Sie möchten schließlich erreichen, dass Sie das Ergebnis weiterbringt.
Wir gehen wir konkret bei der Lean Methode Lego® Serious Play® vor?
Jeder Workshop startet mit einem umfangreichen Warm-up. Eine Phase, in der alle Teilnehmer*innen lernen, die eigenen Gedanken und Ideen in Steinen auszudrücken und diese dann durch die Steine zu erläutern. Diese Phase hat eine hohe Bedeutung. Je besser alle vorbereitet sind, desto besser werden die Ergebnisse und der Austausch im Hauptteil des Workshops.
Im Hauptteil stellen wir konkrete Fragen, die zum Thema des Workshops passen. Wenn wir uns fragen, wie unser Unternehmen in 2026, nach erfolgreicher Lean Einführung aussieht, können das zum Beispiel die folgenden Fragen sein.
- Welche Fähigkeiten haben unsere Mitarbeiter*innen in 2026?
- Was tun die Führungskräfte in 2026 für den Erfolg der eigenen Abteilung?
- Welche Arbeitsgeräte nutzen wir oder wie sehen unsere Abläufe in der Produktion aus?“
Zu jeder Frage gibt es dann eine Baurunde.
Phasen der Baurunde
Der Hauptteil gliedert sich dabei in zwei Phasen
Phase 1: Einzelmodelle
Hier werden die Einzelmodelle von jedem*r Beteiligten im Stillen gebaut. Jede*r bringt die eigenen Gedanken und Ideen in ihr/sein Modell. Dieser erste Schritt sollte um die fünf Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Davon werden 1 bis 3 Runden gemacht, je nachdem wie viele Fragen Sie haben. Nach jeder Runde wird das gebaute Modell erläutert. Jede*r Beteiligte erzählt ihre/seine Geschichte hinter den Steinen und die anderen hören mit den Augen zu. Das bedeutet, das mit den Fingern immer auf die Steine und Figuren gezeigt wird, über die gerade gesprochen wird, damit die eigenen Gedanken dahinter für die anderen sichtbar werden. Das verankert sich viel besser im Kopf und ist viel spannender, als bei Besprechungen zu zuhören.
Lego® Serious Play® arbeitet mit einem wiederkehrenden Kreislauf und schließt die Runden mit einer Reflexion ab. Nach jeder Runde können Fragen gestellt werden, wie „Was ist aufgefallen oder was hat überrascht?“ Dadurch lernen sich die Teammitglieder noch mal richtig gut kennen und bauen vielleicht auch noch mehr Vertrauen und Sympathie zu den anderen auf.
Das Ergebnis von Phase 1 ist, dass jede*r ein Gedankenmodell vor sich hat. Zudem weiß jede*r im Raum, was sie/er zu dieser Fragestellung denkt und welche Ideen sie/er dazu hat.
Phase 2: Gemeinsames Bauwerk
Hier wird nun aus den Einzelmodellen ein gemeinsames großes Modell mit allen Ideen erstellt. Und wenn sich noch neue Ideen ergeben, werden diese dazu gebaut. So entsteht dann das so genannte Gruppenmodell. Mit diesem Gruppenmodell ist jetzt das Traumziel komplett, da alle Teilnehmer*innen sich in diesem Traumziel vertreten fühlen – schließlich sind von jeder*m die besten Ideen eingeflossen. Am Ende wird dieses Modell noch einmal von der Gruppe zusammengefasst. Das Zusammenfassen der Gruppe ist sehr wichtig, damit sichergestellt werden kann, dass das Verständnis in der Gruppe wirklich einheitlich ist. Die Zusammenfassung ist, wie könnte es anders sein, auch etwas anders als in klassischen Meetings. Die Gruppe dreht ein Video und erzählt in wenigen Minuten die Story zum Gruppenmodell. Ein Protokoll der besonderen Art.
Phase 3: Transfer in die Praxis
Nachdem sich Warm-up und Hauptteil ausschließlich mit Lego® beschäftigt haben, geht es nun an die Übersetzung des Modells in die Praxis. Dieser letzte Schritt ist gar nicht so einfach. Denn nun haben Sie das Traumziel anhand von Lego® Serious Play® vor sich, müssen es jedoch in die Umsetzung bringen, damit Sie Ihr Traumziel erreichen können. Stellen Sie sich folgende Fragen: „Welche Etappenziele benötigen Sie, um das Traumziel zu erreichen?“ Denn meist ist das Traumziel viel zu groß, um es mit einmal zu erreichen. „Welche Projekte müssen Sie denn jetzt umsetzen, um das jeweilige Etappenziel zu erreichen?“ Sie benötigen für den Transfer in die Praxis so eine Art Schritt für Schritt Umsetzungsplan mit den einzelnen Projekten in der richtigen Reihenfolge Sie leiten also aus Ihrem Lego® Modell die relevanten Etappenziele ab und bringen sie in die richtige Reihenfolge. Das gebaute Lego® Traumziel ist Ihr Endpunkt.
Fazit Lego® Serious Play® als Lean Management Methode
Mit diesen Schritten machen Sie Ihr Lean Management Ziel zunächst mit Lego® Serious Play® greifbar und bringen einen wichtigen Anteil an der Strategieentwicklung. Danach transferieren Sie das gemeinsame Traumziel mit einer konkreten Roadmap in die Praxis. Dieses Vorgehen bringt gute Ideen aller Mitarbeiter*innen hervor, zudem erhöht sie den Rede- und Diskussionsanteil der Beteiligten und stärkt das Miteinander. Eher introvertierte Mitarbeiter*innen kommen viel stärker zur Geltung. Jede*r ist wirklich zu 100 % dabei, Wegducken und Abschalten, wie manchmal in herkömmlichen Meetings finden nicht statt. Jede*r baut, erzählt Geschichten zu ihrem/ seinem Modell und hört den anderen zu.
Ihre Kathrin Wortmann und Ihr Lars Kinkeldey von der Freiraum Bande