Wichtige Lean Management Fachbegriffe einfach erklärt

Lean Management Fachbegriffe sind ein wenig wie Vokabeln lernen. Lean kommt ursprünglich aus Japan. Und was bedeutet das? Richtig, eine ganze Menge an Fachbegriffen, die den meisten von uns hier in Deutschland erstmal wie ein Rätsel vorkommen. Wer sich mit Lean Management beschäftigt, stolpert früher oder später über diese Fachbegriffe – und genau deshalb erklären wir sie heute so einfach wie möglich. Natürlich mit praktischen Alltagsbeispielen, die Dir sofort einleuchten. Bereit für eine kleine Lean-Sprachschule? Los geht’s!

Diese Begriffe solltest Du kennen

Kaizen – Der stetige Weg, mit kleinen täglichen Verbesserungen

Kaizen bedeutet „Weg zum Guten“. Im Kern geht es darum, Durch kleine, stetige Verbesserungen große Wirkung zu erzielen.

Alltagsbeispiel:

Stell Dir vor, Du pendelst jeden Tag zur Arbeit und stehst immer im Stau. Irgendwann probierst Du eine neue Route aus und merkst: 10 Minuten gespart! Eine kleine Änderung mit großer Wirkung – genau das ist Kaizen!

Kanban – Dein automatischer Einkaufszettel

Kanban ist ein System zur Steuerung von Materialflüssen. Klingt kompliziert? Ist es nicht! Alltagsbeispiel:

Du hast immer zwei Packungen Milch im Kühlschrank. Sobald die erste Packung leer ist, schreibst Du „Milch“ auf die Einkaufsliste. So gehst Du nie ganz leer aus, aber hortest auch keine unnötigen Vorräte. Genau so funktioniert Kanban in der Produktion!

Just in Time – Nur das produzieren, was wirklich gebraucht wird

Dieser Begriff stammt aus der Automobilindustrie und bedeutet, dass etwas genau dann bereitgestellt wird, wenn es gebraucht wird – nicht zu früh und nicht zu spät.

Alltagsbeispiel:

Du machst mit Deinen Freunden Raclette. Anstatt alles auf einmal auf den Grill oder in das Pfännchen zu werfen, legt jeder immer nur das in sein Pfännchen, was er oder sie gerade essen will. Perfekte Ressourcensteuerung!

Muda – Die Verschwendung im Alltag

Muda ist der japanische Begriff für Verschwendung. Damit sind unnötige Prozesse, verschwendete Ressourcen oder sinnlose Tätigkeiten gemeint.

Alltagsbeispiel:

Beim Umzug packst Du Deine Kisten ohne System. Beim Ausladen suchst Du ewig nach den wichtigsten Dingen – und verschwendest Zeit und Energie. Ein klarer Fall von Muda!

Muri – Die Überlastung vermeiden

Muri beschreibt eine Überlastung – sei es von Maschinen oder Menschen. Das kann auf Dauer zu Fehlern, Verschleiß oder gesundheitlichen Problemen führen.

Alltagsbeispiel:

Du versuchst, allein eine Waschmaschine zu tragen. Dein Rücken tut weh, das Gerät droht runterzufallen – und am Ende geht mehr kaputt, als Dir lieb ist. Besser wäre es, die Last mit anderen zu teilen. Kein Muri mehr!

Mura – Der Takt macht die Musik

Mura steht für Ungleichmäßigkeit oder fehlende Balance in einem Prozess.

Alltagsbeispiel:

Beim Umzug hilft Dir ein Team von Freunden – aber leider arbeiten alle unkoordiniert. Erst wartet jeder auf den Transporter, dann gibt’s plötzlich ein riesiges Chaos im Treppenhaus. Mit einem strukturierten Ablauf hätte sich das leicht vermeiden lassen!

Gemba Walk – Auf Antwortsuche am Ort des Geschehens

Gemba Walk – Auf Antwortsuche am Ort des Geschehens

Der Gemba Walk ist eine Art Arbeitsplatzbegehung, um zu schauen, was am Arbeitsplatz so alles los ist. Dabei werden einem in der Regel auch Möglichkeiten für Verbesserungen auffallen. Konkret bedeutet der Gemba Walk, dass Führungskräfte sich die Prozesse direkt vor Ort, am Arbeitsplatz der Mitarbeitenden anschauen – anstatt Entscheidungen vom Schreibtisch aus zu treffen. Dann gibt es noch den Muda Walk, dieser wird, aus unserer Sicht in der Praxis häufig gleich verwendet. Der Muda Walk ist jedoch, vereinfacht gesprochen, eine spezielle Arbeitsplatzbegehung. Dem Muda Walk, also dem Verschwendungsrundgang liegt eine feste Lean Management Methode zugrunde. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Stark vereinfacht gesprochen schaut man beim Gemba Walk allgemein, was am Arbeitsplatz los ist. Im Muda Walk (Verschwendungsrundgang) schaut man, mit einer speziellen Methode, gezielt nach den unterschiedlichen Verschwendungsarten, die es im Lean Management gibt.

Alltagsbeispiel:

Du bist Chefin eines Cafés und wunderst dich, warum die Bestellungen so lange dauern. Anstatt nur im Büro zu sitzen, schaust Du Dir an, wie die Baristas arbeiten – und merkst: Die Kaffeemaschine steht viel zu weit von den Bechern entfernt. Ein kleiner Umbau, und schon geht’s schneller!

Makigami – Prozesse sichtbar machen

Makigami ist eine Methode, um Abläufe zu visualisieren. Dadurch werden konkrete Engpässe an den unterschiedlichsten Stellen erkannt bzw. aufgedeckt.

Alltagsbeispiel:

Du planst eine Reise zum Flughafen. Du analysierst verschiedene Routen, berücksichtigst Staus und Parkplatzsuche bzw. Umsteigezeiten, sofern Du die S-Bahn nehmen würdest. Durch diese visuelle Übersicht findest du die schnellste Verbindung, ohne Stau und Wartezeiten. Genau das macht die Lean Management Methode Makigami.

Poka Yoke – Fehlervermeidung leicht gemacht

Poka Yoke beschreibt clevere Mechanismen, die Fehler von vornherein verhindern. Mit Poka Yoke sind Fehler nicht möglich.

Alltagsbeispiel:

Der USB-Stick passt nur in eine Richtung in den Anschluss – dadurch kannst Du ihn gar nicht falsch einstecken. Genau das ist Poka Yoke: Fehlervermeidung Durch smarte Lösungen!

Fazit: Lean Management Fachbegriffe sind halb so wild

Dein Lean Management Spickzettel

So kompliziert sind die Begriffe gar nicht, oder? Mit den richtigen Alltagsbeispielen versteht man sie sofort. Und wenn Du das nächste Mal in einem Lean-Meeting sitzt und jemand „Muda“, „Gemba Walk“ oder „Poka Yoke“ sagt, kannst Du ganz entspannt mitreden! Unser Praxistipp: Mach Dir einen Mini-Spickzettel mit Fachbegriff und Alltagsbeispiel. so geht die Lernkurve noch schneller.

Noch mehr Tipps? Hör rein in unseren Podcast!

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Lars Kinkeldey

ist Spezialist für Lean Management in der Industrie mit 25 Jahren Lean Management Erfahrung.

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