Die drei Säulen von Lean Management

In diesem Blogbeitrag gehen wir näher auf die drei Säulen des Lean Management ein.

Für uns ist Lean Management ein bewährter Ansatz zur Prozessoptimierung in Unternehmen mit dem Ziel, Verschwendung zu minimieren und Wertschöpfung zu maximieren. Wertschöpfung kann Zeitersparnis, Kostenreduktion und tatsächlich auch entspanntes Arbeiten sein. Um diesen Ansatz erfolgreich umzusetzen, müssen drei Säulen berücksichtigt werden:

  • Methoden
  • Einstellung bzw. Mindset
  • Führungskompetenz

Die erfolgreiche Umsetzung von Lean Management erfordert Zeit und Engagement und ist ein kontinuierlicher Prozess, der eine langfristige Vision erfordert. Kontinuierliche Verbesserungen, gepaart mit Respekt und Austausch auf Augenhöhe, sind dabei unerlässlich. Unserer Meinung nach machen die Säulen Einstellung und Führungskompetenz den größten Anteil aus, um Lean erfolgreich einzuführen.

Was verbirgt sich denn jetzt hinter den drei Begriffen – drei Säulen von Lean Management?

Die erste Säule von Lean Management: Methoden

Es gibt einen umfangreichen Methodenkoffer, der verschiedene Werkzeuge und Techniken enthält, um Prozesse zu verbessern bzw. zu optimieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Lean Management nicht nur auf die Anwendung von Methoden reduziert werden kann. Die Methoden sollten daher immer in Kombination mit den beiden anderen Säulen betrachtet werden.

Die zweite Säule: Einstellung aller Personen im Unternehmen, auch Mindset genannt

Es geht hier um die Grundeinstellung, die im gesamten Unternehmen herrscht, um die Unternehmenskultur. Wie gehen die Menschen miteinander um? Helfen sich alle gegenseitig? Wie ist das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, aber auch das Miteinander unter den Kolleginnen und Kollegen? Die Einstellung bzw. das Mindset wird natürlich jeden Tag, über viele Jahre hinweg geprägt und daran haben die Führungskräfte einen großen Anteil. An dieser Stelle sei die Theorie von Mc Gregor erwähnt, die einen Erklärungsansatz dafür liefern kann, warum das Miteinander in einigen Unternehmen offen und positiv ist und in anderen Unternehmen eher ängstlich und negativ. Die Theorie stammt aus den 50ern, ist daher durchaus ein paar Tage alt und sollte mit Vorsicht betrachtet werden.

In der Theorie X geht Mc Gregor von einem negativen Menschenbild aus. Heißt, der Mensch wird tendenziell als faul angesehen und muss kontrolliert und gelenkt werden. Was das mit der Stimmung und dem Miteinander in Unternehmen machen kann, liegt auf der Hand.

In der Y Theorie, die gerade in der Neuen Arbeitswelt stark zu finden ist, wird davon ausgegangen, dass Menschen etwas bewegen möchten, gerne arbeiten und selbst entscheiden möchten.

Klar, dass diese zwei entgegengesetzten Sichtweisen eine ganz andere Stimmung, ein anderes Miteinander und eine komplett unterschiedliche Einstellung in Unternehmen bewirken.

Mit der Y Theorie entsteht natürlich viel schneller und besser eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Zusammenarbeit. Nur wenn die Einstellung aller stimmt, können die Methoden erfolgreich angewendet werden.

Die dritte Säule: Lean Managements ist die Führung

Effektive Führung ist entscheidend für den Erfolg. Führungskräfte sollten eine klare Vision und Strategie haben, um ihre Mitarbeiter zu motivieren und zu inspirieren. Sie sollten auch in der Lage sein, ein Klima des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu schaffen, in dem die Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und ihre Ideen einbringen können. Führungskompetenz bedeutet auch, Menschen weiterzuentwickeln und die Stärken jedes Einzelnen zu fördern. Auch die optimale Aufgabenverteilung im Team ist von entscheidender Bedeutung. In der Prozessoptimierung mit Lean Management ist Führungskompetenz ein wichtiger Baustein, um die Einstellung und das Team positiv zu entwickeln. Dabei sollten Führungskräfte nicht mehr fragen, wer hat den Fehler gemacht, sondern warum ist der Fehler passiert und wie können wir es besser machen?

Nur wenn das Thema Fehlerkultur im Unternehmen, vor allem von den Führungskräften positiv vorgelebt wird, können die Mitarbeiter*Innen gut damit umgehen.

Fokus auf Säule Zwei und Drei legen

Zusammenfassen können wir sagen, dass die erste Säule ist eher fachlich ausgerichtet ist. Diese Säule ist relativ einfach zu integrieren, da Methoden gut gelehrt und gelernt werden können. Bei der zweiten und dritten Säule wird es schwieriger, da hier das Zwischenmenschliche und Miteinander im Vordergrund steht. Somit bilden diese zwei Säulen sicherlich auch mehr Konfliktpotential.

Aber genau durch diese beiden Säulen wird die erste Säule Methoden, entweder erfolgreich oder nicht erfolgreich. Die Säulen zwei und drei werden heute in den Unternehmen oft noch zu wenig beachtet. Gerade die dritte Säule, das Thema Führungskompetenz. Diese Säule hat zwar einen großen Einfluss auf die gesamte Einstellung des Teams und auf die Umsetzung der Methoden, aber für die Führungskräfte gibt es aus unserer Sicht noch immer zu wenig Weiterbildungsmöglichkeiten in vielen Unternehmen. Genau dieser Mangel an Führungskompetenz kann die Durchführung von Projekten erschweren.

Es ist wichtig, die drei Säulen des Lean Managements in einem ausgewogenen Verhältnis zu betrachten. Wird nur eine Säule vernachlässigt, kann dies den gesamten Ansatz gefährden. Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert eine ausgewogene Betrachtung und einen kontinuierlichen Prozess. Dies führt zu einer positiven Unternehmenskultur.

Ihr Lars Kinkeldey und Ihre Kathrin Wortmann von der Freiraum Bande.

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Lars Kinkeldey

ist Spezialist für Lean Management in der Industrie mit 25 Jahren Lean Management Erfahrung.

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Kathrin Wortmann

macht Lean für den Kopf und bringt Klarheit in Gedanken mit innovative Schulungskonzepte aus der Praxis.

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