Lean Management Projekte abseits von Zeit und Kosten. Wann macht das Sinn?

Viele Unternehmen priorisieren Lean Projekte basierend auf Einsparpotenzialen. Dabei spielen Zeit- und Kostenreduktion eine zentrale Rolle. Diese zwei Faktoren sind in den meisten Unternehmen der klassische Ansatz und haben eine hohe wirtschaftliche Berechtigung. Optimierte Prozesse ermöglichen in der Regel beide Faktoren gleichzeitig. Es geht somit in den meisten Lean Management Projekten um den größtmöglichen monetären Nutzen.

Liefertermintreue: Wenn Pünktlichkeit wichtiger als Kosten ist

In einigen Fällen steht die Einhaltung von Lieferterminen über allem. Unternehmen investieren hier bewusst in Maßnahmen, die termingerechte Lieferungen garantieren – auch wenn dies zusätzliche Kosten verursacht. Eine solche Strategie stärkt langfristig die Kundenbindung und zeigt, dass Lean Management flexibel auf unternehmerische Prioritäten ausgerichtet werden kann. Ehrlicherweise ist dieser Ansatz jedoch weniger verbreitet und unsere Projekte in den letzten 25 Jahren, unter diesem Fokus, waren selten und sehr spezialisiert. Die „breite Masse“ der Unternehmen setzt, beim Einsatz von Lean Management, auf die Faktoren Zeitgewinn und Kostenersparnis.

Neben dem Faktor Liefertermintreue, gibt es weitere Faktoren, die vielleicht nicht so häufig den Ton in der Praxis angeben, jedoch bei genauerer Betrachtung wirklich spannende Ansätze bieten. Da jedes Unternehmen im Rahmen von Lean Management unterschiedliche Bedürfnisse hat, bringen auch die folgenden Faktoren, unter bestimmten Gesichtspunkten, jede Menge Mehrwert für die Lean Management Projektreihenfolge.

Faktoren zur Priorisierung von Lean Projekten

Nicht nur Zeit und Kosten bestimmen die Projektreihenfolge. Weitere Ansätze, Lean Projekte zu priorisieren, sind:

  • Kostenarme Projekte: Schnelle Erfolge mit geringem Budget.
  • Schnelle Umsetzung: Minimierung der Projektlaufzeiten.
  • Geringe Manpower: Fokussierung auf Projekte, die wenig Personal erfordern.
  • Umsatzsteigerung: Direkte Wirkung auf den Absatz.
  • Arbeitssicherheit: Verbesserung der Sicherheit als strategisches Ziel.
  • Signalwirkung: Sichtbare Erfolge zur Förderung der Akzeptanz.

Unternehmenskultur als Grundlage für Lean Management Erfolge

Eine wichtige Rolle im Rahmen der Projektumsetzung und der -reihenfolge spielt die Unternehmenskultur. Gerade in Unternehmen, die von Unsicherheit oder Angst geprägt sind, stoßen rein kostenorientierte Ansätze auf Widerstand. Die Kommunikation der Vorteile und die Einbindung der Mitarbeitenden sind hier entscheidend, um Akzeptanz zu schaffen. In Unternehmen, in denen eine eher Angst geprägte Unternehmenskultur herrscht, die meist über viele Jahre in der Vergangenheit aufgebaut wurde, kann es helfen, harte und weiche Faktoren zu kombinieren.

Harte und weiche Faktoren im Lean Management vereinen

Der nachhaltige Erfolg von Lean Projekten liegt in der zusätzlichen Berücksichtigung weicher Faktoren. Unsere Erfahrung, aus mehr als zwei Jahrzehnten, zeigt klar: Die Balance von harten und weichen Faktoren ist ein großer Erfolgsfaktor, um die Erfolge von Lean Management über viele Jahre hinweg zu ernten. Ein Praxisbeispiel zeigt, wie auch Sie in Ihrem Unternehmen ihre Prioritäten sinnvoll kombinieren können:

Harte Faktoren:

  • Zeit- und Kostenersparnis.
  • Geringe Umsetzungsdauer.

Weiche Faktoren:

  • Beteiligung der Mitarbeitenden.
  • Mutige Entscheidungen ermöglichen.
  • Fehler als Chance sehen.

Projekte, die sowohl harte Effizienzziele erfüllen als auch die Mitarbeitenden aktiv einbinden, führen zu nachhaltigen Veränderungen und stärken die Unternehmenskultur. Des Weiteren wächst die Motivation eigene Ideen einzubringen und sich aktiv an und in Projekten zu beteiligen.

Fazit: Erfolgreiche Lean Projekte beginnen mit der richtigen Priorisierung

Lean Management ist mehr als Effizienz und Kostensenkung. Die Projektauswahl sollte stets zur Strategie und Kultur des Unternehmens passen. Mit der richtigen Balance aus harten und weichen Faktoren schaffen Führungskräfte eine solide Basis für messbare Erfolge und langfristiges Wachstum. Sofern Sie noch tiefer in das Thema einsteigen möchten, empfehlen wir Ihnen Folge #045 unseres Lean Management Podcasts – No More Kuddelmuddel-.

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Lars Kinkeldey

ist Spezialist für Lean Management in der Industrie mit 25 Jahren Lean Management Erfahrung.

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Kathrin Wortmann

macht Lean für den Kopf und bringt Klarheit in Gedanken mit innovative Schulungskonzepte aus der Praxis.

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